Camillo Pötzsch - Scout - Autor  + Tourenführung

So weit die Füße tragen, lebe ich ...

Val Meduna Grande Tour

Aktuelle Pfade vom Lago del Ciul zur Casera Senons


Pfade Neubeschreibung - Val Meduna Grande

Ricovero Ex-Scuola Frassaneit zur Casera Senons
Lago del Ciul und über das Ricovero Casera Ciarpen.

Anfang Oktober 2023 habe ich diese Bergtour wieder einmal unternommen und dabei fest gestellt, wie sich die natürlichen Gegebenheiten sich in nur zwei Jahren ändern können. Dies ist für mich der Anlass, diese Route neu zu Beschreiben.
Aktuelle Zeitangaben: 

eine Stunde zur Staumauer Lago del Ciul, 45 Minuten bis zur Hängebrücke, 2:45 Stunden zum Wasserfall, 2 Stunden zur Holzhütte, Casera Ciarpen = 6:30 Std.
2. Tag:  2:15 Std. zur Ruine Casera Cuel, 1360 m, 2:45 Std. zur Forcella del Cuel, 1921 m, weitere 2 Stunden zur Casera Senons, 1326 m, = 7 Stunden.

Zwei Möglichkeiten, um zur Staumauer des Lago del Ciul zu gelangen. Ab Tramonti di Sopra über den CAI 386 Pfad. Hier sollte unbedingt beachtet werden, Ihr dürft nicht mehr bis zum Ortsteil Pradiel fahren, sondern müsst bereits am zentralen Parkplatz in der Ortsmitte Tramonti di Sopra kostenpflichtig Parken. 30 Minuten längere Wanderzeit.
Ein günstigerer Einstieg wäre das Bergdorf Inglagna, CAI Pfad 393a und durch den zweiten Naturtunnel hindurch, unbedingt mit guter Taschenlampe, zum Lago del Ciul.
Die immer noch in vielen Artikeln im Internet angegebene Variante mit dem Auto zum Lago di Selva über Chievolis und anschließend durch beide Naturtunnel bis zum Lago del Ciul zu fahren ist strengstens Verboten und bringt enormen Ärger mit dem Personal am Lago del Ciul.


Neueste Pfad Beschreibung CAI 393 nach der Hängebrücke vor den Ruinen von Selis.

Direkt am Betonpfeiler scharf rechts einer schmalen Spur eine Böschung 15 Hm. bergab und weiter auf dem Steig 15 Minuten problemlos entlang. Es folgt ein kurzer steiler Anstieg auf ein Köpfchen und jenseits teils steil und an einer Stelle mit einem Seil gesichert weit hinunter bis zum Wildbach der Meduna. Nun folgt ein Zeit aufwändiger Abschnitt immer am linken Ufer der Meduna entlang. Teils direkt an oder auf Felsen, mehrmals die Uferböschung hoch und runter, teils Weglos, teils mit roter Farbe markiert, unterbrochen mit kurzer Kletterei und mehreren schmalen Querungen am steilen Wiesenhang entlang. Dabei das herrliche Rauschen des Wildbaches.
Bei einer Canyon artigen Engstelle der Meduna ist Schluss mit dem Uferpfad. Hier ist eine markante rot blaue Markierung als Zeichen, die Uferseite zu Wechseln. Je nach Wasserstand gibt es nasse Füße. Anschließend direkt und sehr steil in vielen kurzen Kehren etwa 70 Hm. bergan, gefolgt von einer schmalen Querung im sehr steilen Gelände auf weniger ausgeprägter Spur. Hier müsst Ihr zwei kurze heikle Stellen ungesichert überwinden, wobei der oftmals nasse und rutschige Felsen besondere Obacht bedarf. Nun folgt ein längerer Abstieg, später in einer Geröllrinne, hinunter wieder zur Meduna. Hier wieder zur linken Uferseite, immer mit nassen Füßen und deutlich unschwieriger zum bald rechts sichtbaren Wasserfall. Wieder deutliche Farbkleckse zum Wechseln der Uferseite. Schöner, wilder Rastplatz, etwa 2:45 Std. ab der Hängebrücke Lago del Ciul.

Nun folgt ein weiterer mit 200 Hm. sehr steiler Anstieg meist direkt am Bergrücken hoch. Oben angekommen bietet ein Bergkopf eine herrliche Aussicht auf das Tal der Meduna mit dem bisher zurück gelegenen Pfad. Wer genug Trinkwasser und ein Leichttrekking Zelt dabei hat, hier kann gut und geschützt gezeltet werden. Besonders Harte und im Hochsommer gerne auch ein Freibiwak.
Nun 30 Hm. steil gerade bergab und dann rechts haltend einen kleinen Bogen und schräg hinunter auf einem schmalen Waldpfad entlang. Mehrere Querungen, kurze Gegenanstiege und recht ordentlich farblich markiert geht es hier entlang. Zuletzt steiler bergab und endgültig auch hörbar wieder zum Torrente Meduna hinunter. Zuerst über ein Kiesbett und anschließend direkt über den Wildbach, Farbliche Markierungen, und in 10 Minuten durch den Bergwald 30 Hm. empor zur schön gelegenen Holzhütte der Casera Ciarpen.

Weiterweg zur Ruine der Casera Cuel:

Von der Hütte kurz gerade bergab und durch die liegenden Baumstämme eines Sturmes links haltend fast eben hindurch. Danach ist der Pfad CAI 393 wieder gut markiert und erkennbar. Nun folgt ein weiterer Bachübergang, welcher im Sommer und Herbst meist ohne Wasser ist auf die andere Uferseite. Ihr kommt an den markanten großen Felsen „Clapon dal Limit“ vorbei. Ein alter seit frühester Zeit benutzter Notüberstand für Jäger. Weiter den spärlichen Markierungen folgend nun immer leicht bergan durch den Bergwald. Bei einer Querung mit großen Blockgestein in einer wilden Schlucht muss aufgepasst werden. Nicht durch die Schlucht steil bergan Klettern, diese lila Route führt zur Forca della Crous. Hinter der Schlucht ist der Pfad wieder ganz gut erkennbar, spärliche fast verblasste rot-weiße Markierungen leiden weiter im Wald bergan. Bei der Höhe um 1050 wechseln wir wieder die Uferseite um anschließend 250 Hm, sehr steil hoch zu steigen. Hier liegen sehr viele umgestürzte Bäume nach einem heftigen Sturm, wobei ein schmaler Pfad frei gesägt wurde. Nun aus dem Wald heraus und über eine Bergwiese zu den Ruinen der Casera Cuel, 1360 m.

Hinter der Ruine geht es kurz danach wieder hinunter zur Meduna. Nun wieder über den Wildbach und etwas verzwickter, den alten Farbmarkierungen suchend, weniger steil den Bergwald hoch mit zwei Querungen von steinigen Geröllfeldern. Nochmals über den nun kleinen Bach, dann leicht links haltend eine Böschung hoch und weitere 250 Hm. Direkt südwestlich haltend steil bergan. Wir sind nun im letzten Hochtal, bevor der Passübergang erreicht wird. Nun mehr sich südlicher halten, weiter aufsteigend, dann an senkrechten Felswänden rechts haltend vorbei und im direkten Anstieg nun steil hoch in die Forcella del Cuel. Herrliches Panorama und Rastplatz bei schönem Wetter.
Von hier aus kann mit mäßiger Schwierigkeit der Monte Burlaton, 2106 m, bestiegen werden. Steinmännchen und wenige Pfadspuren leiten Euch  in 45 Minuten hoch.

Ab hier bis zur Casera Senons gibt es keine Probleme, die rund 600 Hm. Bergab zu steigen. Siehe hier auch meine ältere Beschreibung zum Thema Valle Canale di Meduna.

Aktuell veröffentlicht am 12.Oktober 2023

Copyright: CP_2023 - Camillo Pötzsch


Solche Badeplätze findet Ihr im Torrente Meduna Grande in großer Vielzahl, dazu sehr einsam, die Pfade zu anspruchsvoll.


Das Val Canale Meduna
Bergtouren in einem einsamen Hochgebirgstal in der Region Friaul

Meine Touren Beschreibung in Kurzform
Startort ist Tramonti die Sopra, 415 m, im oberen Val Tramontina gelegen.
Zielort ist die Casera Senons und das Rifugio Pussa im Val Settimana gelegen.
Höchster Punkt dieser Tour ist die Forcella Cuel mit 1921 m Höhe.
Dauer und Schwierigkeit sind 2 Tage und nichts für Anfänger, guter Orientierungssinn ist notwendig.
Wanderwege bis zur Hängebrücke am Lago del Ciul gut markiert, danach eine Abenteuertour.

Meine ausführliche Wege Beschreibung

Aus dem Bergdorf Tramonti di Sopra ausgeschildert in westlicher Richtung  auf der Straße entlang zum Ortsende. Danach weiter auf einer kleinen Schotterstraße und zu deren Ende.  Der markierte Bergsteig, CAI 386 führt nun hoch an der rechten Uferseite der Meduna bis zum Stausee, Lago del Ciul auf 598 m. Nun am Nordufer des See entlang bis zu einer luftigen Hängebrücke. Über diese hinweg und direkt danach rechtshaltend eine Böschung hinunter. Weiter auf einer schmalen Wegespur der Meduna entlang. Zweimal müsst ihr das Wildwasser überqueren bis ihr zu einem an der rechten Seite hübschen Wasserfall kommt. Nun geht es steil 200 Hm. einen gut sichtbaren Bergsteig empor und jenseits eben oder leicht fallend hinüber zum Ricovero Casera Ciarpen auf 801 m gelegen. Direkt bei der Selbstversorger Hütte kann auch frei gezeltet werden. Sollte die Hütte belegt sein, einfach noch 10 Minuten weiter am Wildbach Wasser aufwärts laufen, danach gibt es weitere sehr gute Zelt Möglichkeiten.

Eine interessante Bergtour ab dem Ricovero Casera Ciarpen
Es gibt eine herrliche Bergfahrt von der Ciarpen Holzhütte zum Ricovero Casera Chiampiuz über die Forca  de la Crous, 1720 m, hinweg. Zuerst zu dem großen Felsen, Clapon del Limit und noch 10 Minuten weiter am rechten Ufer der Meduna entlang. Hier nun rechtshaltend auf einen bewaldeten Bergrücken, später Berggrat, bis zur Höhe 1500 m, in nordnordwestlicher Richtung hoch. Nach der Waldzone geht es rechtshaltend weitere 200 Hm. in nordöstlicher Richtung schräg bergan. Hier findet man immer wieder alte Pfadspuren, welche einem zur Forca de la Crous führen. Oben an der Scharte nicht direkt hinunter steigen, sondern rechts am Bergkamm weiter entlang bis etwa bei der Höhe 1800 m ein Bergsteig gut erkennbar zum Ricovero Casera Chiampiuz hinunter leitet.
Gesamte Dauer dieser Bergfahrt:  5 Stunden bei 1000 Hm.

Der weitere Weg bis zur Ruine der Casera Ropa
Immer weiter am Wildbach Meduna, Wasser aufwärts, entlang bis zu einem markanten Felsunterstand, dem Clapon dal Limit, 820 m. Bis zu Höhe 1034 führt die Route mehr oder weniger immer durch Bergwald am Wildbach Meduna entlang, meist nun an der rechten Uferseite. Die Abzweigung zur Ruine Casera Ropa ist fast genau der 1000 er Höhenmarke. Ihr müsst über den Wildbach Meduna und eine Böschung 50 Hm. bergan, südöstlicher Richtung. Hier bei der Ruine darf auch frei gezeltet werden.
Der Weiterweg in das Hochtal hinein
Der nun folgende Abschnitt ist nur etwas für erfahrene Abenteuer Geher. Zuerst werdet ihr feststellen, hier haben mehrere Herbststürme gewütet und regelrecht den Bergwald  beschädigt. Macht aber für das weitere Wandern nicht allzu viel aus, da die Route von der Naturparkverwaltung einiger Maßen frei gesägt worden ist. Bei der erreichten Höhe geht es deutlich steiler empor  und ihr kommt zu den wenigen Steinen der Ruine der ehemaligen Casera Cuel, 1360 m. Hier wäre es ideal zum freien Zelten, auch zum Trinkwasser sind es nur wenige Minuten und man ist gut geschützt auf dieser Hochalm. Jetzt folgt der landschaftlich großartige, aber meist weglose und völlig unberührter Aufstieg über 600 Hm. zur Forcella Cuel.
Aufstieg zur Forcella Cuel
Zehn Minuten hinter der Casera Cuel müsst ihr den Torrente Meduna überqueren und an der anderen Uferseite linkshaltend schräg im Bergwald aufsteigen. Beschwerlich erreicht ihr einen Bergrücken, welcher  linkshaltend entlang begangen werden sollte. Später folgt ein kurzer Abstieg in eine sekundären Schlucht, dieser wird durch schritten und nun leicht rechtshaltend einen weiteren Berghang fast eben gequert. Darauf folgt nun ein sehr steiler direkt bergan führender wieder erkennbaren Steig mit alten noch erkennbaren Farbmarkierungen, welcher weitere 200 Hm. in ein letztes Hochtal vor der Scharte führt. Über zwei Wiesen Stufen weiter hoch zum Schluss Anstieg eines Steilhanges zur Forcella Cuel auf 1921 m Höhe. Großartige Ausblicke !

Abstieg zum Rifugio Pussa im oberen Val Settimana.
Jenseits der engen Scharte geht es 200 Hm. sehr steil, unangenehm bergab hinunter in einen Fels und Geröll Kessel. Wilder kann eine Landschaft im Friaul nicht sein. Der von mir gesehene Steinbock hat nicht mal mehr einen Fluchtgedanken, wegen einem selten vorbei kommenden Bergsteiger. Im Kessel geht es rechtshaltend nun deutlich angenehmer bergab und ihr trefft einen nun gut markierten Bergsteig, CAI 393. Dieser führt problemlos hinunter zur Casera Senons auf 1326 m, eine etwas rustikalere Selbstversorger Hütte. Guter Platz auch zum freien Zelten. Von hier aus gelangt man auf einem breiten Forstweg, teilweise sogar betoniert, in zwei Stunden hinunter zur meist bewirteten Hütte - Rifugio Pussa - in das obere Val Settimana.
Weitere Touren Möglichkeiten:
Für den erfahrenen Bergsteiger, und vorausgesetzt genug Lebensmittel, bietet sich im oberen Val Torrente Meduna und jenseits der Scharte, Forcella Cuel, aus dem Kessel heraus, hier könntet ihr brauchbar frei Zelten, eine Vielzahl abenteuerliche Gipfeltouren an. Eine Beschreibung sprengt hier aber den Rahmen für den durchschnittlichen Berggeher und es wäre auch etwas fahrlässig, hier noch deutlich anspruchsvollere Beschreibungen von Touren an zu bieten.
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Aktueller Stand dieser Beschreibung: 28.April 2023 - Camillo Pötzsch
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