Camillo Pötzsch - Scout - Autor  + Tourenführung

So weit die Füße tragen, lebe ich ...

Die Julischen Alpen Transversale

Ein Pfad über die Julischen Alpen


Geographische Lage

Der Karnische Hauptkamm und die Karawanken begrenzen nordseitig die Julischen Alpen - Alpi Giulie Occidentali. Im Westen ist es das Fella Tal, welche die Friaulaner Berge von den Juliern trennt. Im Süden trennt das Valle di Venzonassa und die Soca - Isonzo, das Triester Kaarst von den Julischen Alpen. Etwa 35 % liegen davon in Italien und 65  % gehören zu Slowenien. Mehrere tief eingeschnittene Täler trennen die einzelnen Gebirgsstöcke voneinander. Im Nordwesten das Val Dogna und das Val Raccolana mit der Sella Nevea und verlängert nach Norden durch das Val Rio del Lago, welches bis nach Tarvisio hoch reicht. Das Val Resia endet direkt an den Westwänden des Monte Canin. In Slowenien beginnt bei Kranjska Gora und über den Vrsic Pass, 1611 m, eine Nord nach Süden Trennung, welche im Tal der Trenta und der Soca endet. Ostseits dieser Trennlinie liegt der Triglav Nationalpark mit der höchsten Erhebung der Julischen Alpen, dem Triglav mit 2864 m. Der Bohinjsko See - Wocheiner See, am Südost Rand ist der größte Bergsee dieser Region. Weitere Seen sind der Lado del Predil und die zwei weit bekannten Laghi di Fusine, südlich von Tarvis gelegen.

Geschichte aus den Julischen Alpen

Im 1.Weltkrieg tobten wilde kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Österreichern mit Hilfe von deutschen Einheiten und den Alpini Soldaten der Italiener. Bis zum Oktober 1917 hatten die Alpini mit einem sehr großen Heer an Soldaten die Region sehr gut unter Kontrolle. Über den Isonzo hinweg in Richtung Ost und Norden bissen sie sich aber die Zähne aus. Obwohl die Deutschsprachigen von Schlacht zu Schlacht immer schwächer wurden, konnten sie der Übermacht der Alpini standhalten. Im Oktober 1917 bekamen die Österreicher frische und sehr gut ausgebildete Verstärkung aus dem Süddeutschen Württemberg. Unter der Führung des damals noch sehr jungen Leutnant Erwin Rommel wurde die italienische Front bei Tolmin - Kobarid erfolgreich durchbrochen und das große Heer der Alpini - etwa 280 000 Mann - innerhalb von drei Wochen durch die ganze Region Friaul nach Westen bis an die Piave getrieben. Sein größter Erfolg dabei war es, mit seinen Württembergern kaum in wirkliche Kämpfe verwickelt zu werden und so sehr wenige Verluste an Soldaten zu haben. Die für damaligen Verhältnissen sehr gut ausgebildete Gebirgsjäger, meist alle aus dem Allgäu, dazu noch in sehr guter sportlichen Verfassung, waren einfach viel zu schnell unterwegs für die Alpini. Es wurde ein regelrechter Wettlauf. Auch Klettertechnisch waren sie den Alpini Soldaten überlegen. Mit oftmals 40 kg Gepäck und Waffen, Munition, kletterten die Württemberger selbst im 4. Grat, kaum durch ein Fixseil gesichert, Gipfel und Gebirgskämme hoch. Noch heute kann man in den Julischen Alpen Überreste dieser Kämpfe vor Ort auffinden. Der Erwin Rommel Pfad kann heute von jedem Weitwanderer mit alpinen Kenntnissen begangen werden.



Berghütten - Rifugio - Casera - Bivacco 

Jof di Montasio - Montasch Gebirgsgruppe
Rifugio Fratelli Grego Hütte, 1389 m.
Rifugio G.di Brazza, 1660 m.
Casera Armando Bernardis, 1970 m.
Ricovero Bataillone Alpini Gemona, 1890 m.
Bivacco Cividale, 1414 m.
Bivacco Monte Cimone, 2379 m.
Bivacco Adriano Suringar, 2450 m.
Bivacco Carlo Stuparich, 1587 m.
Bivacco Dario Mazzeni, 1630 m.
Bivacco Vuerich, 2531 m.
Bivacco del Torso, 2100 m.

Jof Fuart - Wischberg Gebirgsgruppe
Rifugio Guido Corsi Hütte, 1874 m.
Rifugio Luigi Pellarini, 1499 m.
Casera Guido Brunner, 1432 m.
Bivacco CAI Gorizia, 1950 m.
Bivacco Carnizza di Riofreddo, 1447 m.

Monte Canin Gebirgsgruppe
Rifugio Kanin Hütte, 2260 m.
Rifugio Celso Gilberti Hütte, 1850 m.
Agritur Casera Coot, 1190 m.
Casera Goriuda di Sopra, 1404 m.
Ricovero Casera Canin, 1443 m.
Rifugio Ricovero I. Crasso, 1654 m.
Ricovero Casera Caal, 1208 m.
Ricovero Casera Nischiuarch, 1207 m.
Bivacco Costantini, 1690 m.
Bivacco Marussich, 2040 m.
Bivacco Speleo Procopio, 2036 m.

Monte Mangart - Jalovec Gebirgsgruppe
Rifugio Tamar im Planica Tal, 1108 m.
Rifugio Mangart Hütte, 1980 m.
Rifugio Luigi Zachi Hütte, 1380 m.
Bivacco Nogara, 1850 m.
Bivacco Mangart, 1906 m.
Capana Cinque Punte, 1520 m.



Traversata Alpi Giulie - Julische Alpen Durchquerung

Es gibt in den gesamten Julischen Alpen mehrere Fernwanderpfade zur Durchquerung. Zum einen im slowenischen Teil der slowenischen Höhenweg. Auf der italienischen Seite durchquert der Sentiero Italia diese Gebirgswelt. Dazu kommen noch die Via Alpina und der Alpe Adria Trail. Weiter gibt es auch noch regionale Pfade, wie den Val Resia Höhenpfad. Die Traversata Alpi Giulie kombiniert die italienischen Pfade der Durchquerung mit dem slowenischen Höhenweg. Rund 280 Kilometer soll dieser nun lang sein und benötigt etwa 4 Wochen bei vollständiger Begehung. Fast alle wichtigen Gipfel der Julischen Alpen werden dabei bestiegen. Außer einer gute Kondition wird beste Trittsicherheit und etwas Kletterkenntnisse bis zum 2. Grad vorausgesetzt. An den vielen Klettersteigen dieser Region kommt man auch nicht vorbei, wobei nur die leichteren Ferrata benützt werden. In wie weit Ihr dabei eine Klettersteig Ausrüstung mit nimmt, liegt neben dem Sicherheitsdenken auch an Eurem Können. Gleiches gilt für den Steinschlaghelm. Obwohl es laut Liste recht viele Berghütten gibt, kommt es doch recht oft vor, im Sommer an vollen Hütten zu landen, gleiches gilt vor allen bei den kleineren Biwakschachteln. Wer also keine bösen Überraschungen erleben möchte, nimmt einfach ein leichtes, kleine Trekkingzelt mit. Ich habe damit nur sehr gute Erfahrungen gemacht, gerade, wenn man Wochenlang unterwegs ist.


Aktuell veröffentlicht: 10.Mai 2023 - Camillo Pötzsch
CP_2020