Camillo Pötzsch - Scout - Autor  + Tourenführung

So weit die Füße tragen, lebe ich ...

Romea Strata

Der Pilgerpfad von der Ostsee nach Rom


Erste Informationen zur Romea Strata

Ein neuer, weiterer Pilgerpfad, wieder so ein Jakobsweg, welcher Europa verbinden soll.
Von der Ostsee durch sieben Länder nach Rom.
Nach dem Motto:  Alle Pfade führen nach Rom !  Auf alten Pilgerpfaden über 1800 Km durch Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Österreich und Italien unterwegs nach Rom.
Initiator ist das Wallfahrtsbüro der Diözese Vicenza mit dem Pater Raimondo Sinibaldi.

Webseite:  www.romeastrata.org

Interessant finde ich den Aspekt, an das Gedenken an Nikolaus Kopernikus, Domherr des Fürstbistum Ermland in Preußen, an Johannes Kepler, Naturwissenschaftler und an den großen Galileo Galilei, Universalgelehrter. Waren doch all die drei Gelehrten im Widerspruch der Lehre der katholischen Kirche seinerseits in ihrem Leben unterwegs.

Das mit den sieben Ländern ist bereits schon wieder überholt, da eine Route aus Slowenien zu diesem Pilgerpfad führt. Er erreicht bei Gorizia Italien.

Italien wird auf 82 Etappen durch 7 Regionen von Tarvis bis nach Rom durchquert. Weiterer Zustieg ist über Bozen, Meran mit dem Reschenpass und von Lienz über den Plöckenpass möglich und auch markiert.

Ich habe mir als sehr guter Kenner der Region Friaul den Etappen Verlauf hier mal angesehen. Zuerst viel mir auf, viele Strecken ab Tarvis verlaufen direkt am Radweg der Alpe Adria Route. Landschaftlich ganz nett, aber für einen Wanderer viel zu laut und hektisch, um auf diesem Pilgerpfad zu einer inneren Einkehr zu kommen, geschweige seine Mitte zu finden. Die Romea Strata ist eindeutig etwas für Radfahrer, am Besten mit einem robusten Crossbike.


Auf etwa 200 Km wird die Region Friaul durchquert. Hier kurz die wichtigsten Orte.
Tarvis, Pontebba, Resiutta, Gemona del Friuli, Majano, Pinzano al Tagliamento, Ragogna per Castello, San Martino al Tagliamento, San Vito al Tagliamento, Gruaro, Mulini di Stali, Cordovado, Concordia Sagittaria, Torre di Mosto, San Dona di Piave und Grado direkt an der Adria. Was mir gleich zu Beginn der Italien Durchquerung auffiel, ist das Auslassen vom Monte Lussari mit seiner Kapelle. Selbst mehrere Päpste sind hierher gepilgert. Ich kenne mich hier in Italien nicht großartig mit den Pilger Gewohnheiten auf, aber dies halte ich schon für ein Novum.

Bei dieser Tour von Kirche zur Kirche kann es für einen Wanderer recht teuer werden. Die Übernachtungspreise vor Ort, wenn man kein ein nächtiges Kirchenasyl bekommt, gehen richtig ins Geld, bis man in Rom ist.

Der Pfade Verlauf durch Kärnten ist recht logisch, an alle Orte mit dem Wort Maria vorbei und Ihr seit richtig.
Ob dieser Pilgerpfad wirklich angenommen wird und mal annähernd an Teilnehmer Zahlen  von Pfaden in Spanien heran kommt, bezweifle ich sehr. Der Cammino di San Christoforo, ein Pilgerpfad durch die Gebirgsregion Friaul, verbindet auch die Kirchen und Kapellen. Landschaftlich sehr reizvoll, viel Pfade einsam und still, aber gut ausgeschildert und markiert. Hier findet man seine Einkehr und auch seine innere Mitte wieder. Von der Ostsee nach Rom läuft kein Pilger, weder am Stück, noch in mehrmaligen Raten. Auch mit dem Rad ist das ganz schön ein Hammer.

Habe da ganz gute Vergleiche mit anderen sehr langen Wanderpfaden. Die Via Carpatica haben meines Wissen noch keine 50 komplett unternommen.  Auf der Via Dinarica waren es sicher noch keine Zehn. Den Sentiero Italia, trotz sehr viel Werbung und gleich zwölf ausführliche Touren Bücher des CAI, vielleicht mal 100. Über die vielen Varianten der Via Alpina, eine der bereits älteren Routen, dürften auch nur eine Handvoll ins Ziel gekommen zu sein. Dagegen sind Weitwander Routen, welche in maximal drei Wochen zu schaffen sind, sehr beliebt. Siehe nur die Dolomiten Höhenwege oder der Alpe Adria Trail oder die Julische Alpen Transversale nur mal als Beispiel.

Nochmal zurück zu den Kosten solcher Weitwanderpfade: Nehme mal aktuell als Beispiel den Dolomiten Höhenweg 2, von Brixen nach Feltre. Wer nicht mit großen Gepäck unterwegs sein möchte, schläft immer in bewirteten Hütten, Rifugio. Halbpension im Schnitt, 2023, lag bei 60 € ohne Getränke, mit 2 Bier oder Wein am Abend ist man bei 70 €. Rechnet man 12 Tage liegt Ihr bei 840 Euronen. Dabei ist Vesper für mittags nicht drin.
Ich habe für mich und meinen Mitgehern in den Friaulaner Bergwelten Alternativen an zu bieten. Zum einen in den über 100 hier vorhandenen und frei verfügbaren Selbstversorger Hütten unter zu kommen oder ganz frei, frei zu Zelten.


Aktuell veröffentlicht: am 21.September 2023

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