Camillo Pötzsch - Scout - Autor  + Tourenführung

So weit die Füße tragen, lebe ich ...

Die Etappen Beschreibung - Carmen Felicitas Pfad

Sentiero del Acqua - Wildwasser Pfade Teil 1

Meine hier veröffentlichte Pfadbeschreibung zum Carmen Felicitas Pfad richtet sich nicht nach den möglichen Tagesetappen, jeder hat ja so sein eigenes Tempo, sondern von einem Gebirgsbachtal zum nächsten Gebirgsbachtal. Die möglichen Übernachtungsplätze, ob nun eine Berghütte, meist Selbstversorger, oder freie Zeltplätze in der wilden Natur, werden hier von mir nur empfohlen. Alle Zeitangaben sind reichlich bemessen und auch mit einer Jugendgruppe machbar. Wichtige Höhenangaben werden von mir genannt, aber wenn der ganze Abschnitt nur am Wildwasser Gebirgsbach entlang geht, nicht weiter erwähnt. Dafür um so ausführlicher, wenn Blockgestein und große Felsen das Weiterkommen erschweren. Da oftmals nach jedem Starkregen sich die Situation an den Wildbächen verändern kann, ist selbstredend keine Gewährleistung meinerseits möglich. Die Natur lebt und verändert sich mit jedem Tag.


Von Wasser zu Wasser auf dem Carmen Felicitas Pfad

Teil 1 - Meduno bis Tramonti di Sopra

Startort für Anreisende mit dem öffentlichen Verkehr - Bahn und Bus - ist die Gemeinde Meduno. Hier besteht auch die gute Möglichkeit, frische Lebensmittel, auch Sonntags, im örtlichen A&O einzukaufen. Danach noch einen Cappuccino und lost geht die maximal 3 wöchige Val Tramontiner Gebirgswasser Runde auf dem Carmen Felicitas Pfad.

Weitere Möglichkeit wäre in Redona bei der Pizzeria Michele am gleichnamigen Gebirgssee. Für von mir betreuten Gruppen besteht die Möglichkeit, eine Nacht am Lago di Redona zu verbringen und beim Michele eine Pizza zum Abend zu Essen. Montags hat die Pizzeria ihren Ruhetag.

Natürlich könnt Ihr auf dieser Runde an allen Zwischenzielen einsteigen, hier hilft Euch auch das Kapitel Pfade zum Wasser weiter. Als eine gute Übersichtskarte kann ich die TABACCO 1:100 000, das Blatt Friuli - Venezia - Giulia ( Friaul - Venedig - Julische Alpen ) empfehlen.

Von Meduno bis nach Tridis

Ab der Bushaltestelle in Meduno bei der örtlichen Schule geht es in Richtung Westen an der Hauptstraße 300 m entlang. Hier kommt Ihr am kleinen Marktplatz vorbei, links haltend etwa 100 m laufend ist der genannte A&O Laden. Nun weitere 400 m der Hauptstraße nach bis nach links eine kleine Straße abgeht, beschildert mit Preplans. Diese führt in weiten Kehren hinunter zum Torrente Meduna. Nach der Brücke besteht eine herrliche Möglichkeit unten in der Meduna am Ponte di Paludana zu Baden und Schwimmen. Unsere Route geht von hier weiter auf dem kleinen Sträßchen steil bergan und nach 2 Serpentinen gelangt Ihr nach Preplans. Über den großen Parkplatz gerade weitere 70 m die Wiese empor und bei den rotblauen Farbmarkierungen rechts ab in den Bergwald. Erst fast eben, danach bergabwärts, immer diesen markierten Waldpfad entlang in eine enge Rinnen hinein. Über einen kleinen Steg und jenseits bergan einen Waldhügel queren. Danach geht es im lichteren Wald den Pfad entlang steiler hinunter und der Weg läuft eben aus. Ihr gelangt nun an die Wildbach Mündung Muie - Meduna. Je nach Wasserstand gibt es mehrere Möglichkeiten, auf die andere Uferseite zu gelangen. Danach gibt es hier einen weiteren schönen Badeplatz. Danach auf einem steinigen Forstweg, gut markiert, in westlicher Richtung fast eben durch diesen Hochwald 350 m entlang. Rotblaue Farbklekse führen Euch nun in nördlicher Richtung zu einer steilen Waldböschung. Diese nun berghoch, an einer kleinen Holzhütte vorbei und in kleinen Kehren bergan auf einen Bergrücken. Hier nicht weiter zur Wiese, sondern links ab auf einen kleinen Pfad fast eben hinaus aus dem Bergwald. Bei der örtlichen Kläranlage beginnt ein weiteres Sträßchen. Diese führt Euch in die Dorfmitte von Navarons. Am Brunnen gibt es gute Trinkwasser. Gerade über die Hauptstraße hinweg und in nördlicher Richtung das Sträßchen weiter laufen. Gefolgt von einem kleinen S und danach weiter bis zum Ortsende. Nun 1,5 Km dieses weitere Sträßchen leicht bergan gehen. Bei einen kleinen Bildstöckl und Wegweiser müsst Ihr nach halblinks auf einen Bergpfad. Blaugelbe und blaurote Farbmarkierungen und ein Hinweisschild mit dem Carmen Felicitas Sentiero. Kurzweilig führt der Bergpfad Euch hoch in die 473 m hohe Col Ventous Scharte. Jenseits steil bergab durch den Wald, durch eine Rinne hinunter und in zwei kleinen Kehren zur sichtbaren Uferstraße des Lago di Redona o dei Tramonti auf 303 m Höhe gelegen.
Bis hierher:  7 Km + 270 Hm. und 3 Stunden.

Achtung:  Der Meduna Uferpfad, welcher ab Navarons unten am Wildbach entlang führt, ist teilweise mit Dornensträuchern verwachsen und trotz landschaftlicher Schönheit nicht mehr begehbar.
Wer bei der Pizzeria Michele am Lago di Redona startet, kommt mit 20 Minuten langen Fußmarsch hier an die Einmündung des Abstieges vom Col Ventous an. Ab hier gemeinsamer Weiterweg.

Lago di Redona und weiter nach Posplata. Auf der westlichen Uferstraße 400 m entlang bis zur kleinen Cascate Fachin. Hier herrliches Bergwasser zum Trinken und ein hübscher Wasserfall. Weiter auf der Uferstraße über Faidona, Tamarat nach Chievolis und hoch zur großen Kirche. An der Kirche rechts vorbei und zur Wegabzweigung Inglagna und Posplata. Ein weiteres kleines Sträßlein führt Euch entlang einer tiefen Schlucht. Nächste Abzweigung führt rechtshaltend tief hinunter zu einem Stauwehr, hier wiederum ein sehr schöner Badeplatz. Jenseits geht es nun steiler bergan in Richtung Chiamei di sotto und Chiamei di sopra. Kurz dahinter seit Ihr dann in Posplata, 398 m. Wer hier frei Zelten möchte, sollte unbedingt das ältere Ehepaar im linken größeren Haus darauf ansprechen. Wir wandern am rechten Haus vorbei und der Wegweiser CAI 396 führt durch einen dichten Bergwald auf einem schmalen Pfad hoch zur Forca del Prete auf 561 m. Jenseits durch den Wald hinunter zu den Wiesen einer aufgelassen Alm mit einer alten Casera. Hier könntet Ihr sehr gut frei Zelten und frisches Trinkwasser findet man 40 m tiefer am Torrente Meduna. Unten angekommen führt eine größere Hängebrücke auf die andere Seite und über eine kleine Böschung hoch zur Straße. Diese nun rechtshaltend ablaufen zur Einmündung der Hauptstraße. Über diese hinweg und beim Mountainbike Wegweiser auf schmalen Weg weiter bergan. Kurz darauf seit Ihr auf den ebenen Wiesen mit den vereinzelnden Häusern von Tridis auf 395 m Höhe gelegen.
Weitere:  8 Km + 400 Hm. und 3:15 Stunden.

Von Tridis nach San Francesco
 
Von Tridis über Palcoda nach San Vincenzo

Auf dem CAI 832 Wanderpfad gut markiert in 2 Stunden nach Campone. Hier ab der Wasser Mühle dem Torrente Chiarzo  Bachaufwärts in nördlicher Richtung in weiteren 1:30 Std. zum Wasserfall. Weiter auf dem CAI 831 Pfad in einer Stunde zum verlassenen Bergweiler Palcoda. Hier steht eine immer offene Holzhütte zum Übernachten und auch auf den umliegenden Wiesen könnt Ihr gut frei Zelten. Gutes Trinkwasser 5 Minuten unterhalb der Anhöhe.
Weiter geht es nun steiler Berg hoch zur Forchia di Nagardaia auf 1088 m und hinüber zur Forchia Zuviel auf 896 m. Gut markierter Bergpfad, teilweise aber im Sommer sehr verwachsen und dadurch nicht immer gut zu erkennen. 3:30 Std. ab Palcoda.
Nun führt der Pfad CAI 810 in einer Stunde in östlicher Richtung recht bequem hinab nach San Vincenzo, 570 m. Unten herrliches Wildwasser und freies Zelten, wobei auch in der Kirche genächtigt werden könnte.

Durch das Canal di Cuna nach San Francesco

Dieser Pfad Abschnitt ist ausführlich im Canal di Cuna Bericht beschrieben und bebildert.




Rio Sclusons – Torrente Leale – Torrente Palar - Rio Armentaria

Rio Armentaria - Torrente Palar - Torrente Leale - Rio Sclusons
Diese drei bis vier Tagestour lange Wildwasserpfade beschreibe ich ausführlicher, da teilweise kaum mehr Pfade zu erkennen sind und auch farbliche Markierungen nur wenige, dann mit blauer Farbe, vorhanden sind. Im Juli 2023 bin ich diese Runde begangen, aber im umgekehrten Pfade Verlauf.
Start war 400 m nördlich von San Francesco im oberen Val Arzino beim Weiler Marins, 397 m hoch gelegen. Beschildert mit
CAI 827 geht am Südende des Weilers rechts ein breiter Weg bergan. Nach dem ersten Aufschwung teilt sich der Weg, wir bleiben links und wandern auf dem Forstweg weiter hoch. Nach ein paar Kurven geht es leicht wieder bergab und wir kommen zum Auslauf des Rio Armentaria. Hier ist eine nette Badestelle links oberhalb vom Pfad. Nun wird der Pfad schmäler und es geht im dichten Bergwald hoch. Bei der Höhe um 600 m kommt Ihr an den Wasserfall des Rio Armentaria. Hier ist der Bergpfad etwa 12 m durch Starkregen abgerutscht. Diese Stelle wurde aktuell mit Eisenbügeln und einem Stahlseil bestens als Mini-Mini Ferrata gesichert. Danach etwas schwieriger den Pfad hoch und man überquert den oberen Wasserlauf nach links hinüber. Ab jetzt problemlos den Wanderweg hoch in die Forchia Armentaria, 793 m.
An diesem Waldsattel geht es links haltend auf einer alten Kriegsstraße, CAI 827, in Richtung Stavoli Palar weiter. Immer bergab, dann 5 Serpentinen und nach einer kurzen Gerade seit ihr am tiefsten Punkt angelangt. Blaue Markierungen leiten Euch hier nach rechts bergab auf einem Bergpfad hinunter zu den Ruinen des Stavoli Cjampeis, 457 m, und weiter zum Torrente Palar.
Anmerkung: Wenn Ihr auf der Waldstraße weiter wandert, kommt Ihr nach einem Kilometer an den Oberlauf des Torrente Palar, hier eine mächtige Betonbrücke. Von hier aus am Wildwasser abwärts steigen ist recht anspruchsvoll, da einige kurze Steilstufen in engen Schluchten abgeseilt werden müssen. Hinter der Brücke geht der Fahrweg wieder bergan bis zum Stavoli Palar. Das untere Haus ist teilweise offen und als Selbstversorger Hütte nutzbar. 300 m weiter oben stehen zwei weitere Häuser, wobei das rechte auch einen offenen Raum hatte. Eine gute Waldquelle befindet sich etwas 150 m hinter dem letzten Haus am Bergsteig, welcher hoch zu einem Pass führt.

Jetzt zurück zum Weiterweg am Torrente Palar. Dieser Wildfluss führt Euch weit hinunter bis Alesso in die Nähe vom Lago di Cavazzo. Mehrmals finden sich herrliche geeignete Plätze zum freien Zelten am Wildwasser des Torrente Palar. Spärlich ist diese Route mit blauer Farbe markiert. Alle felsigen Hindernisse lassen sich dank eines mit gebrachten 14 m langen Halbseiles und zwei größere Schlingen mit Karabinern sicher ab klettern oder herunter gleiten. Oft genügt es, mal links oder rechts die Uferböschung etwas hoch zu steigen und die Felsen zu umgehen. Da immer wieder längere Abschnitte direkt im Wasser begangen werden, unbedingt dafür geeignete Schuhe mit griffiger Sohle dabei haben.
Es gibt zweimal eine Möglichkeit, diese Wasserpfadtour ab zu brechen. Einmal bei einer fast ebenen rechtsseitigen Wiesenstrauchfläche, Tennisplatz groß. Hier führt ein blau markierter sehr steiler Bergpfad, welcher aber gut begehbar ist im gesamten 350 Hm. hoch zu einer Forststraße, welche dann nach rechts zur Malga Armentaria oder links haltend gerade aus nach Alesso führt. Im mittleren Teil des Aufstieges besteht eine mehrmalige Gefahr den Pfad zu verlieren, unbedingt nach den blauen Farbflecken Ausschau halten.
Am Unterlauf des Torrente Palar kommen mehrere Schlucht artige Engstellen. Die erste wird an der rechten Uferseite bewältigt. Danach aber wieder unbedingt hinter einer Rinne steil hinunter zum Wildbach und diesen überqueren. Nach einer 300 m langen Geraden folgt die nächste enge Talschlucht. Kurz vor deren Felsen etwa 50 Hm. Steil nach links eine Böschung empor bis ein schmaler Wanderpfad mündet. Diesen nun nach rechts fast eben folgen. Diese hohe Uferpfad bleibt immer an der linken Flussbegrenzung vom Torrente Palar und leitet direkt bis nach Alesso hinunter.
Zeitbedarf ab San Francesco etwa 14 Stunden und mit einer Zelt Übernachtung gut machbar.



Rückweg nach San Francesco
Eine schnelle, ein Tagestour Variante ist der Wanderweg CAI 840 ab der Gemeinde Oncedis, 199 m, gut markiert und ausgeschildert mit 6 bis 7 Stunden. Zuerst weit hoch zum Rio Amula und der Malga Amula, 732 m. Danach in die Forchia Sclusons, 839 m. Hier unterhalb bei einem kleinen Wasserfall ein hübscher wilder Zeltplatz. Jenseits des Waldsattel steil einem Bergpfad hinunter zum Rio Sclusons mit seinem Wasserfall bei der Höhe 580 m und danach weiter auf gutem Wanderweg nach San Francesco.
Die zweite landschaftlich deutlich wildere Route führt am Torrente Leale entlang. Etwa 12 Stunden oder 1,5 Tage sollten eingeplant werden, bis Ihr San Francesco erreicht.
Start dieser Wildwasser Pfadrunde ist 1,3 Km südlich des Ortsende von Oncedis. Nach der Brücke über den Torrente Leale noch etwa 200 m weiter auf der Straße bis an einem Haus rechts ein Waldweg abgeht. Diesen Waldweg führt in westlicher Richtung zum Torrente Leale und dem Weiler Stavoli da Streta, 198 m. Hier müsst Ihr über den Wildfluss. Je nach Wasserstand eine spannende Herausforderung. Anschließend immer am rechten Ufer weiter wandern. Einmal muss eine längere Watstelle, welche von rechts kommend zum Leale rein führt, weiter gerade aus durchwatet werden. Die weitere Durchsteigung der folgenden Schluchten hängen meist vom aktuellen Wasserstand ab. Mehrmals sollten Aufschwünge erst mal ohne Rucksack besichtigt werden, um den bestmöglichen Wasserpfad zu finden.
Folgende Ausstiegsstellen zum Abbrechen der Tour gibt es:
Bei der Flusshöhe 270 m rechts hoch zum Stavoli Pit di Naruseit, 419 m.
Bei 340 m linke Seite hoch zum Stavolo Bos, 405 m.
Bei 480 m links hoch zum Stavoli Chian da Forchia, 610 m.

Wenn Ihr es im Torrente Leale bis zur Höhe um 600 m geschafft habt, könnt Ihr den Rest bis zur Einmündung des Wanderweges CAI 840 immer am Wildbach weiter Wandern, da alle schwierigen Stellen vorbei sind. Landschaftlich eine besonders lohnende Tour. Danach wie weiter oben beschrieben komplett auf dem CAI 840 Pfad, ab der Einmündung in 3 Stunden problemlos bis nach San Francesco hinüber.

Eine Empfehlung:
Nach all den Wildwasser Wanderungen mal eine kleine Bergkamm Tour mit einem zusätzlichen Tag ab der Malga Cuvii, 769 m, auf markierten Bergpfaden. Zur Agritur Malga di Monte Cuar, 1219 m. Im Sommer gut bewirtete Berghütte. Danach hoch zum Monte Flagjel, 1467 m, weiter am Bergkamm entlang in südlicher Richtung zum Monte Cuar, 1478 m. Herrliches weites Panorama, an Wochenenden im Sommer  aber etwas überlaufen.



Val di Arzino – Cascade dell Arzino – Sella Chiampon



Rio Seazza über Preone nach Forni di Sotto



Über die Casera Chiampiuz zur Casera Chiampis



das Val Viellia und dem dal Toff Wasserfall nach Tramonti di Sopra


Aktuell veröffentlicht am 31.Juli 2023 - Camillo Pötzsch
Copyright: CP_2023